Die Große Pyramide

des Königs Cheops in Giza

Die "Trial Passages"

und der "Trench Cut"

Teil II

Die Trial Passages und die verschiedenen Korrelationen zur Cheopspyramide werfen eine lange Reihe von Fragen über Sinn und Zweck auf. Dabei wird von vornherein völlig klar, daß jede Antwort in direktem Zusammenhang mit der Cheopspyramide und deren Innenleben selbst stehen muß. Nach Lehners Auffassung gab es von Haus aus exakt zwei mögliche Erklärungsversuche, nämlich einmal im Sinne des Wortes "Trial Passages", und damit als eine Art "Bauplan" für die Große Pyramide "important for the theory of three building phases" (was durch Lehner abgelehnt wird) und weiter als aufgegebene Nebenpyramide, worauf Lehners herausragende Arbeit fußt [ 1 ]. Durch die bereits besprochene Entdeckung der tatsächlichen Nebenpyramide ist dies nicht weiter zu erläutern. Es ist aber ebenso auszuschließen, daß man alternativ eine frühere Nebenpyramide zugunsten der späteren aufgegeben hat:

  1. Neben- bzw. Kultpyramiden befinden sich niemals auf der Ostseite der Pyramide, jedenfalls nicht nördlich der Achse der Hauptpyramide. Ihre Lage ist grundsätzlich mit dem Süden assoziiert [ 2 ].
  2. Eine geplante Pyramide an dieser Stelle würde in den von Lehner rekonstruierten Maßen den Pyramidentempel, den Aufweg und die Bootsgrube #5 unmöglich machen [ 3 ]. Die dafür notwendigen Planänderungen bzw. die damit zwangsläufig anzunehmende Planlosigkeit für so wichtige Anlagen an der Ostseite der Cheopspyramide sind nicht plausibel und am Befund nicht aufzeigbar [ 4 ].
  3. Es gibt keine einzige Referenz für eine so exakte Kopie des Raumsystems in einer Kultpyramide [ 5 ].

Weiterhin ließe sich anführen, daß es sich um eine aufgegebene Pyramide einer Königin handelt, für die aber die eben vorgebrachten Argumente ebenso Gültigkeit besitzen und nicht durchschlagen [ 6 ]. Es scheint naheliegend die Antwort in der auffälligen Interaktion mit der Cheopspyramide zu suchen. Vielleicht ist aber auch nur die Frage falsch gestellt und müßte lauten: Sind für das Raumsystem der Cheopspyramide Planungen und Markierungen notwendig, die eventuell durch die Trial Passages, den Trench Cut und GI-x noch erhalten sind? Wie auch Lehner schon betont hat, ist diese Frage essentiell für eine ganz andere, nämlich die, ob durchdachte Planung oder mehrere Bauphasen zum bekannten Erscheinungsbild der Cheopspyramide geführt hat. Da eine Antwort erst nach der Besprechung des Befundes der Cheopspyramide möglich sein kann, will ich sie hier einstweilen vorwegnehmen und die einheitliche Planung als gegeben ansehen. Sollte dies wider erwarten nicht zutreffen, ist auch die folgende Besprechung in weiten Teilen hinfällig. Ich möchte aber annehmen, daß sie für sich selbst schon so ausreichend plausibel ist, wie der Befund der Trial Passages selbst, die sicher kaum zufällig in so extremen Maß eine Kopie sein werden.

Die Trial Passages sind - wie gesagt - keine ganz exakte Kopie der Cheopspyramide [ 7 ]. Der senkrechte Schacht wurde in der Cheopspyramide nie ausgeführt [ 8 ]. Eine Kopie, die von der Pyramide auf die Trial Passages transponiert worden wäre, macht hier also wenig Sinn [ 9 ]. Umgedreht aber, wenn die Trial Passages zuerst da waren, kann man in ihnen ohne Probleme einen ersten Plan sehen, der nicht zwangsläufig aufgegeben, sondern vielmehr nur leicht modifiziert wurde. Denn daß rund 195 m auf einer geraden Linie weiter westlich ebenfalls ein senkrechten Schacht in der Cheopspyramide existiert, der sich dort gegenüber dem Modell lediglich oberhalb des Aufsteigenden Ganges statt unterhalb befindet, spricht nicht für ein aufgegebenes Projekt oder eine umfassende Änderung des Plans.

Ein anderes Merkmal der Trial Passages, nämlich die an sich genaue, jedoch in der Länge durchgehend verkürzte Wiedergabe der Gänge, hat eine Parallele in einem von Stadelmann in Dahschur entdeckten Modell der Pyramide von Hawara [ 10 ]. Auch hier gibt es einige Abweichungen zur Pyramide selbst, besonders in der Verkürzung der Gänge, die Arnold darauf zurückführt, daß es sich um eine erste Planung handelt, die noch in Dahschur an Amenemhets erster Pyramide gemacht, aber schließlich mit Veränderungen in seiner zweiten Pyramide in Hawara durchgeführt wurden. Schließlich sieht Arnold einen Schwerpunkt des Modells darin, Niveauunterschiede anzugeben. Für dieses schwerwiegende Problem standen den alten Baumeistern keine Schnittzeichungen zur Verfügung. Um es zu meistern, geht Arnold sogar von weiteren detailreicheren Modellen aus, die mit Höhenmaßen versehen wurden. Genau dieses Problem tritt in der Cheopspyramide in besonderem Maß auf, da die Innenräume fast übereinander liegen; eine Besonderheit, die an sich für den überragenden Eindruck der Cheopspyramide verantwortlich ist. Ein Architekturmodell ist daher für die Errichtung der Cheopspyramide ganz zwangsläufig notwendig. Auch hier wird man davon ausgehen können, daß es eine ganze Reihe solcher Modelle gab, die jeweils für unterschiedliche Schwerpunkte und in unterschiedlichen Größen konstruiert wurden. Welch immense Planung geradezu unumgänglich war, kann man vielleicht abschätzen, wenn man sich allein die Anordnung der sog. "Girdle Stones" im Aufsteigenden Gang vor Augen führt [ 11 ].

Leider gibt es keine Vergleichsmöglichkeiten oder sonstige Hinweise, die sich mit dem Bau und der Planung eines Raumsystems in einer Pyramide auseinandersetzen. Andere Bauten - z.B. Tempelbauten - sind der Form der Pyramide zu verschieden, als daß man Rückschlüsse daraus ziehen könnte [ 12 ]. Es wäre aber gut denkbar oder zumindest doch nicht besonders unwahrscheinlich, würden Baumeister des Alten Reiches wenigstens unter ähnlichen Gesichtspunkten vorgegangen sein. Ein solcher Gesichtspunkt scheint unter den gegebenen Notwendigkeiten beim Bau durchaus zu existieren, wenn man sich einmal mit der Praxis auseinandersetzt. Dazu hat Lehner folgende wichtige Feststellung gemacht:

    "One must remember that when the Pyramid passages and chambers were under construction they would have been open to the sky at the given Course of masonry being added to the top of the then truncated pyramid. By extending data lines across top of the course being laid, the builders could have back-sighted to points down on the plateau. However, this would have been done across the tops of supply ramps and/or foothold embankments which propapbly surrounded the pyramids on all four sides." [ 13 ]

Diese Methode, die Lehner an der Cheops- und Chephrenpyramide überzeugend und in Zusammenhang mit bedeutenden Befunden darlegen konnte [ 14 ], erfüllt ihren Zweck ebenso in Zusammenhang mit der Konstruktion eines inneren Gangsystems. Bisher gibt es dagegen keine Einwände und auch keine anderen Vorschläge. Lehners Extending Data Lines bestehen aus Reihen von Löchern im Plateau, die in regelmäßigen Abständen und exakter Ausrichtung angebracht sind. Und über vier solcher Löcher führt ebenso die Linie P1 in Lehners Zeichnungen. Eine funktionelle Gemeinsamkeit drängt sich schier auf. Zusätzlich zu diesen Linien und denen, welche die Trial Passages, den Trench Cut und GI-x mit der Cheopspyramide verbinden, wäre noch mindestens eine Ritzmarke zu erwähnen, die Borchardt bei seinen Untersuchungen entdeckte, die kaum zufällig genau die Nord-Süd-Achse der Cheopspyramide markiert haben wird [ 15 ]. Insgesamt existierte zu Beginn des Baus an der Cheopspyramide mit Sicherheit ein umfangreiches Netz an Linien und Markierungen im und auf dem Plateau. Die Trial Passages dürften davon nur ein Überbleibsel sein.

Es entspricht somit durch und durch der altägyptischen Methode, daß ein Raster aus Linien die Arbeiten vorgibt. Das betrifft nicht nur die Bearbeitung von dreidimensionalen Architekturteilen [ 16 ], sondern vor allem auch den Pyramidenbau. Als bedeutsamer Vergleich ist hier vielleicht die Ausschachtung einer begonnenen, aber nie vollendeten Pyramide in Zawiet el-Aryan anzuführen, an der dir roten Konstruktionslinien noch deutlich sichtbar sind [ 17 ]. Ähnlich wird man sich auch den Bauplatz der Cheopspyramide vorstellen müssen, lediglich der Aufwand dürfte in unserem Fall beträchtlich höher sein. Auch hier lohnt sicher noch ein Vergleich mit einem üblichen "Bauplan", den man 1:1 auf das Fundament geritzt hat, um diesen Vorgang auf der darauf errichteten Steinlage zu wiederholen [ 18 ]. Im Falle einer Pyramide allerdings führen die Gänge und Kammern zu nicht unerheblichen Schwierigkeiten, denn die Wiederholung des Bauplans in jeder Stufe würde nach einer Weile zu extremen Verzerrungen führen. Einen Bauplan 1:1 hätte man hier also nicht auf dem Fundament, sondern nur "daneben" aufzeichnen, bzw. konstruieren können. Dieser Bauplan hätte nur mit der von Lehner beschriebenen Methode auf die Baustelle übertragen werden können. Alle diese Bedigungen werden von den Trial Passages, dem Trench Cut und G7000-x (bzw. der dortigen Markierung) erfüllt und sind wesentlich plausibler und entsprechen den genannten Gesichtspunkten, als ein Durcheinander von Planänderungen und aufgegebenen Pyramiden [ 19 ].

Die praktische Umsetzung solcher Meßlinien in den Kernbau stellen sich Clarke & Engelbach und Lehner als "simply back sighting with poles over the ramps and down to those points" vor [ 20 ]. Lehner weiter: "If any lines, including those for the diagonals and axes, had been projected and marked on the cemetery floor as well as up to the course under construction, a more precise alignment could be effected by simply measuring equal amounts of a given line at both the top of the course and down on the necropolis floor." [ 21 ]. Nun markieren ja die beiden Linien P1 und P2 nicht irgendwelche Punkte in der Pyramide, sondern vielmehr solche, die schon seit langer Zeit Gegenstand verschiedener Diskussionen sind. P1, der Durchgang zur Grotte, war von Haus aus vor der Verlegung irgendwelchen Kernmauerwerks konstruiert, da die darauf aufsetzende Lage den Schacht eingebaut hat [ 22 ]. Ebenso verhält es sich mit P2, was in der Cheopspyramide dem gemauerten Teil des Schachtes entspricht, der am unteren Ende der Großen Galerie westwärts hinabführt [ 23 ]. In beiden Fällen markieren diese Punkte die kritischen Stellen, an denen sich jeweils zwei Gänge treffen (vgl. Abb. oben. [ 24 ]). Lehner sieht in ihnen mit gutem Grund Kontrollschächte zur Überprüfung der vertikalen und horizontalen Gangverläufe [ 25 ]. Auffallend ist, daß diese Punkte nicht nur einfach vom Modell herübertransponiert wurden, um als Markierung auf einer Nord-Süd-Achse zu dienen, sondern daß sie auch und besonders wesentliche Höhenkontrollpunkte bilden, um die herum sich alle wesentlichen Punkte des Absteigenden und Aufsteigenden Ganges finden lassen. Mit diesen beiden Punkten ist das horizonatale und vertikale Gefüge des unteren Gangsystems vollständig determiniert [ 26 ].

Die Lage der Trial Passages ist nach Ansicht von Stadelmann schon ein gutes Argument für ein Modell der Cheopspyramide im Sinne eines Bauplans [ 27 ]. Er vermutet an dieser Stelle das Baubüro, da das sorgfältig nivellierte Gelände nördlich des Aufwegs abgesehen von den Meßlinien niemals bebaut wurde [ 28 ]. In der Tat ist diese Stelle durchgehend hervorragend geeignet für diesen Zweck. Die Südseite scheidet aus, da sich dort der Steinbruch befindet und außerdem dort eine Rampe nachgewiesen werden konnte [ 29 ]. Zudem nützen Meßpunkte an der Südseite zumindest für das Korridorsystem recht wenig. Die Meßlinien machen nur Sinn, wenn der "Bauplan" parallel zur Pyramide und zum Gangsystem liegt. Unter diesem Gesichtspunkt wiederum bliebe als Alternative nur noch die Westseite, die allerdings durch ihre Lage in direkter Verlängerung des Weges vom Steinbruch her viel eher für eine weitere größere Rampe in Betracht zu ziehen ist [ 30 ]. Außerdem wird sich das Baubüro ganz sicher eher dort ansiedeln, wo auch weitere wesentliche Konstruktionen anstehen, nämlich Pyramidentempel, Aufweg und Bootsgruben. Zudem ist von dieser Stelle aus der Eingang sehr bequem zu erreichen und südlich des Aufwegs wäre schon aufgrund der Lage der Königinnenpyramiden ein Baubüro ziemlich fehlplaziert. Die Trial Passages befinden sich also, wenn man ihre Funktion als Bauplan akzeptiert, tatsächlich an der einzigen möglichen und sinnvollen Stelle, sowohl unter bautechnischen wie unter logistischen Gesichtspunkten.

Ob Trial Passages allein für die Cheopspyramide Verwendung fanden, ist nicht sicher zu sagen. Die in Frage kommenden Bereiche sind bei anderen Pyramiden der 4. Dynastie nicht ausreichend erforscht. Ein Vergleich zu Raumsystemen anderer Pyramiden läßt die Frage der Notwendigkeit eines solchen Bauplans fast offen. Pyramiden der 5. Dynastie sind ganz sicher ohne einen solchen ausgekommen, da alle Innenräume grundsätzlich auf einem Niveau liegen. Auch für die Rote Pyramide mögen einige Markierungen genügt haben. Der Bauplan wurde sicher viel einfacher in üblicher Weise auf dem Boden aufgebracht. Hilfreich wäre er hingegen auf den ersten Blick für die Knickpyramide in Dahschur-Süd und für die Mykerinospyramide in Giza. Dort ist es ebenfalls ein wesentliches Merkmal des Raumsystems, daß sich die einzelnen Kammern auf unterschiedlichen Niveaus befinden. In der Knickpyramide wäre die übliche 1:1-Methode jedoch wiederum im Vorteil, da wenigstens die beiden unteren Räume im Felsen stehen und auf diesen problemlos aufgezeichnet werden konnten, während die obere Kammer mit ihrem Unterpflaster praktisch direkt auf dem Felsen aufsitzen wird [ 31 ], sodaß auch hier die 1:1-Methode erfolgversprechender und wesentlich einfacher ist als eine aufwendige Konstruktion von Trial Passages, deren Maßlinien erst aufwendig auf die Pyramide übertragen werden müßten [ 32 ]. Bliebe noch die Mykerinospyramide, deren Innenleben trotz aller Komplexität jedoch komplett im Felsen liegt. Eine Trial Passage würde also auch hier keinen Sinn machen. Zweckmäßiger wäre in diesem Fall ein Architekturmodell wie im Falle Amenemehets III. Es ist tatsächlich allein die Cheopspyramide, in der Gänge und Schächte deutlich erhöht im Kernmauerwerk zu finden sind, und es ist allein diese Pyramide, in der alle Kammern praktisch übereinander liegen und einen Bauplan und Maßlinien im Sinne der Trail Passages geradezu notwendig machen.

Die Deutung der Trial Passages als "Bauplan" der Cheopspyramide fügt sich darüberhinaus gut in das Bild des Pyramidenbaus der 4. Dynastie ein. Mindestens der direkte Vorgänger der Cheopspyramide, die Rote Pyramide in Dahschur, ist nach Anlage und Ausführung das Ergebnis reiflicher Überlegungen, Planungen und zuverlässiger Durchführung. Daß sich an keiner Stelle ein Ansatzpunkt für eine Planänderung ergibt, spricht deutlich genug für die Fähigkeiten der Architekten und Handwerker dieser Epoche. Es gibt keinerlei Anlaß oder Hinweis im Befund, dies für die direkt folgende Cheopspyramide abzulehnen oder in Frage zu stellen. Auch die Art und Weise der Trial Passages entspricht am besten altägyptischer Methode. Über lange Strecken gerade und perfekt ausgerichtete Linien und rechte Winkel zu erzeugen, ist geradezu das wenige, was man sicher über die herausragenden Fähigkeiten der Architekten aus der 4. Dynastie weiß [ 33 ]. Dies entspricht den praktischen Anforderungen an einen Bauplan im Sinne der Trial Passages.

Anmerkungen

[ 1 ] Lehner, Hetep-Heres, p. 49.
[ 2 ] vgl. Jánosi, Pyramidenanlagen, S. 183.
[ 3 ] so Lehner, op.cit., p. 66ff.
[ 4 ] vgl. Jánosi, op.cit., S. 15. Lehners Annahme, op.cit., p. 67, die unregelmäßige Ausschachtung im Westen des Pyramidentempels als Überbleibsel eines ursprünglichen Pyramidentempels zu deuten, ist schon allein aus der Chronologie des Baufortgangs ganz unhaltbar.
[ 5 ] vgl. Jánosi, op.cit., S. 182. Eine einzige Ausnahme von der Regel, nach der Kultpyramiden einen T-Grundriß aufweisen, bildet die Kultpyramide von Dahschur-Süd. Aber auch diese ist weit davon entfernt, eine Kopie der Räume der Knickpyramide aufzuweisen. Die Einfachheit der T-Struktur wird nur dadurch unterbrochen, daß der Absteigende Gang in einen Aufsteigenden abbiegt, um die ausnahmsweise hochliegende Grabkammer zu erreichen, vgl. Fakhry, Monuments of Sneferu I, pp. 90-96. Der Vergleich mit dem Südgrab, Lehner, op.cit., p. 74, des Königs Djoser zeigt sicher eine konzeptionelle Übereinstimmung zur Stufenpyramide, aber kein "Modell" derselben.
[ 6 ] vgl. Jánosi, op.cit., S. 17.
[ 7 ] das Verhältnis zur Cheopspyramide ist etwa 1:5, vgl. Lehner, op.cit., p. 63f., 79.
[ 8 ] wäre er wirklich genau an dieser Stelle ausgeführt, würde man ihn trotz der Blockierungssteine sehen können, da er bis über die obere Kante in den Absteigenden Gang ragt und die Blockierungssteine gleichzeitig nicht bis an die untere Kante gerutscht sind.
[ 9 ] das würde z.B auf die These von Hawass, Satellite Pyramid, p. 394, zutreffen, der von einer aufgegebenen Königinnenpyramide ausgeht. Das würde zwangsläufig dazu führen, daß diese Königinnenpyramide mindestens gleichzeitig mit der Cheopspyramide begonnen wurde, was aus vielerlei Gründen nicht gut möglich und sehr nicht sinnvoll wäre, z.B. aus Platzgründen. Es würde weiterhin zu der schon besprochenen, unmöglichen Annahme führen, daß die Baumeister zuerst mit der Arbeit begannen und erst dann überlegten, was sie eigentlich bauen wollten.
[ 10 ] Arnold & Stadelmann, Dahschur. Zweiter Grabungsbericht, S. 15-20, Taf. 1-4; Arnold, Amenemhet III, S. 86-88. Eine genaue Besprechung zu diesem Fund erfolgt später.
[ 11 ] Besprechung folgt, vgl. einstweilen Clarke & Engelbach, Ancient Egyptian Masonry, p. 123f.
[ 12 ] vgl. ibd., p. 118.
[ 13 ] Lehner, op.cit., p. 54.
[ 14 ] Besprechung folgt, vgl. einstweilen Lehner, Some Observations; ders., Giza Plateau Mapping Project.
[ 15 ] Borchardt, Längen und Richtungen, S. 3. Diese Markierung ist heute nicht mehr zu sehen.
[ 16 ] Arnold, Building, p. 47.ff.
[ 17 ] ibd, p. 18f., Fig. 1.16.
[ 18 ] Arnold, Baupläne, S. 662.
[ 19 ] Lehner, Hetep-Heres, p. 62 u. Anm. 28, sieht aufgrund seiner herausragenden Besprechung keinen Anlaß auf Bauplan oder Planänderungen in der Cheopspyramide zu schließen. Allerdings sollte man sich nicht vom negativen Befund der Felsenkammer in den Meßlinien täuschen lassen. Wie weiter unten besprochen wird, machen solche Konstruktionen für unterirdische Anlagen keinen Sinn. Die Königinnenkammer hat ebenfalls keine Entsprechung im Plan, und auch hier sieht die Begründung anders aus: ihre Lage auf der Ost-West-Achse der Pyramide kann auf ganz anderem Wege viel zuverlässiger erreicht werden, ibd. p. 59. Ihre Höhe ist bereits durch P2 bestimmt.
[ 20 ] ibd., p. 59, vgl. Clarke & Engelbach, op.cit., p. 125.
[ 21 ] Lehner, op.cit., p. 59.
[ 22 ] ibd., p. 60, MR IV, Tav. 3, Fig 1; Tav. 5, Fig. 1.
[ 23 ] Lehner, op.cit., p. 61; MR IV, p. 56, Tav. 5, Fig. 1.
[ 24 ] nach Lehner, op.cit., p. 48, Fig. 1.
[ 25 ] ibd.
[ 26 ] Bedeutsam ist hier Lehners Hinweis, op.cit., p. 61, n. 27., nachdem diese beiden Punkte heute sicherlich nur dank des Zufalls bekannt sind, daß sie später durch einen Gang verbunden wurden. Wieviele solcher Kontrollschächte sich an welchen Stellen noch in der Pyramide befinden, läßt sich nicht sagen.
[ 27 ] Stadelmann, Giza, S. 166.
[ 28 ] vgl. Lehner, op.cit., p. 65.
[ 29 ] Hawass, Pyramid Construction, pp. 56-59.
[ 30 ] vgl. die Rekonstruktion von Lehner, Weltwunder, S. 204-205.
[ 31 ] MR III, Tav. 9. Fig. 1, geben 3,20 m Abstand vom Fußbodenniveau bis zur Höhe des Plateaus an. Darin sind nicht eingerechnet das Fundamentplaster der Pyramide, das Unterplaster und der Fußboden der Kammer selbst. Abzüglich dieser sicher vorhandenen Pflaster dürfte außerdem noch mit einem stabilen Fundament der Kammer selbst zu rechnen sein, das mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar noch in den Felsen des Plateaus eingelassen sein wird. Vgl. dazu die Pflasterung der Räume in der Roten Pyramide. Stadelmann, Pyramiden, S. 101, nimmt für die beiden ersten Kammern der Roten Pyramide sogar eine 10 m tiefe Ausschachtung an! In jedem Fall wird man auch hier viel eher die 1:1-Methode gewählt haben - sicher auch für die höherliegende Grabkammer im Kernmauerwerk.
[ 32 ] Ungeachtet dessen gibt es in der Knickpyramide einen nicht unähnlichen Befund von Schächten in der westichen Passage, vgl. Fakhry, op.cit., p. 52., der nur durch die Entfernung von in situ liegenden Platten bekannt wurde. Weiterhin wäre eventuell der sog. "Kamin" zu erwähnen, der sich ziemlich genau im Zentrum der Pyramide befindet, vgl. ders., p. 47.
[ 33 ] vgl. Dorner, Absteckung und Orientierung passim; ders., Messungen, passim.

Zurück Home Weiter