Die Große Pyramide

des Königs Cheops in Giza

Überblick

Das Gizaplateau von Südost, nach Lehner, Weltwunder, S. 230f.

Das Gizaplateau wird durch die drei gewaltigen Anlagen der Könige Cheops, Chephren und Mykerinos bestimmt. Weit im Süden liegt eine Mastaba aus der 3. Dynastie, als "Covingtons Mastaba" bekannt, die wahrscheinlich das erste Grab auf dem Gizaplateau sein dürfte. Die Pyramidenanlage des Königs Cheops nimmt den nördlichen Teil des Plateaus ein und erstreckt sich über den Aufweg bis zum Taltempel in das moderne Dorf unterhalb. In diesem Bereich findet sich auch die Pyramidenstadt und möglicherweise westlich davon der Palast. Der Sphinx und der Sphinxtempel schließen nördlich an den Taltempel Chephrens an. Ob der Sphinx ein Werk des Cheops oder des Chephren ist, wird z.Zt. noch kontrovers diskutiert.

Östlich der Cheopsyramide befinden sich die drei Pyramiden der Königinnen (GI-a bis c, inklusive Bootsgruben), die sog. Kult- oder Nebenpyramide (GI-d), der Pyramidentempel, drei der fünf Bootsgruben, die sognenannten "Trial Passages" und die Mastabas der Familienangehörigen. GI-c wurde nachträglich angefügt und wird der Königsmutter Henutsen zugewiesen. GI-b ist die Pyramide der Meritetis und GI-a der Hetepheres, der Mutter des Cheops. An Stelle des Pyramidentempels von GI-c rückte in der 26. Dynastie der Tempel der Göttin Isis. Direkt östlich des Isistempels schließt sich die Mastaba des Chaefchufu an, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den späteren König Chephren handelt, der erst nach dem (frühen?) Tod des Thronfolgers Djedefre zum König wurde und mit dem Bau seiner eigenen Pyramide begann. In Höhe der Mastaba G 7510 des Anchchaf verbindet ein Tunnel, der unter dem Aufweg hindurchführt, den Ostfriedhof mit dem nördlichen Bereich.

Im Westfriedhof sind die Gräber der hohen Beamten, darunter jenes des Baumeisters Hemiunu angesiedelt. An der Südseite der Cheopspyramide befinden sich weitere Mastabas aus der 4. Dynastie sowie zwei "Bootsgruben", diesmal rechteckige Ausschachtungen, in welchen die Einzelteile zweier Schiffe gefunden wurden.

An die Taltempel - sowohl des Cheops, als auch des Chephren und des Mykerinos - dürften Hafenanlagen angeschlossen gewesen sein, die entweder über einen Kanal oder eine künstliche Bucht erreicht werden konnten. Die Reste davon hat man gefunden beim Aushub für ein modernes Haus entdeckt. Von hier aus dürfte das Material aus Assuan, aus den Alabasterbrüchen und vom Ostufer (weißer Turakalkstein) herangebracht worden sein. Südlich des Taltempels des Cheops hat man die Lehmziegelreste einer gewaltigen Stadt gefunden, die sich über 3 km nach Süden hinweg verfolgen ließ. Der Hauptsteinbruch der Cheopspyramide befindet sich südlich des Chephren-Aufwegs. An der Südseite der Pyramide wurden übereinstimmend auch die Reste einer Rampe gefunden.

Weiter im Süden, direkt östlich des Mykerinos-Taltempels zieht sich eine lange Mauer aus großen Kalksteinblöcken 10 m hoch von Ost nach West, die als "Mauer der Krähe" bekannt ist. Südlich davon konnten ebenfalls Reste einer Siedlung festgestellt werden (Area A genannt), deren Zuweisung sich vorerst allerdings nur auf den Zeitraum der 4. Dynastie beschränkt. Dort befinden sich auch aufwendige Werkstätten sowie Hinweise auf die wabet, möglicherweise die Balsamierungswerksätten. Weiter östlich davon wurde eine Großbäckerei und eine Einrichtung zur Fischbearbeitung entdeckt, die jedoch aus der Zeit des Mykerinos stammt, wobei Mykerinos möglicherweise und zweckmäßigerweise auf die vorhandenen Einrichtungen des Cheops oder Chephren zurückgegriffen haben wird. Die Grabungen laufen noch.

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